Douglas Gordon, Straight to Hell, 2011. Bildbeschreibung: An einer weißen Wand hängen viele verschieden große gerahmte Bilder, die zum Beispiel Menschen, Hände oder Texte zeigen.
Douglas Gordon, Straight to Hell, 2011. Bildbeschreibung: An einer weißen Wand hängen viele verschieden große gerahmte Bilder, die zum Beispiel Menschen, Hände oder Texte zeigen.

Douglas Gordon

Douglas Gordon (*1966) zählt heute zu den wichtigsten und einflussreichsten Künstlern seiner Generation. Bekannt geworden durch Filme und große Videoinstallationen umfasst sein Werk auch Fotografien, Texte, Skulpturen und Klanginstallationen.

Mit seinen Analysen von den Bildern unseres kollektiven Gedächtnisses und der Alltagskultur legt Gordon Grundmuster der Wahrnehmung frei. Oftmals drehen sich seine Arbeiten um Phänomene der Doppelung und Spiegelung, wie z.B. das Paar, der Doppelgänger, Hell und Dunkel, Schuld und Gerechtigkeit.

Das MMK Museum für Moderne Kunst besitzt mit „Play Dead; Real Time” (2003) eines seiner Hauptwerke sowie weitere Foto- und Videoarbeiten. Sie sind der Ausgangspunkt für die erste große Überblicksausstellung in Europa seit 2007. Neben bildreichen Installationen wie „Straight to Hell, No Way Back” und neuesten Arbeiten der Serie „Self-portrait of You + Me” sind in der Ausstellung drei weitere Videoinstallationen von Gordon zu sehen.

Den 2006 entstandenen Film über Zinédane Zidane installiert Gordon im MMK erstmals auf 17 Einzelbildschirmen.

Eine der neuesten Arbeiten von Gordon trägt den Titel „k.364” (2010) und steht für Köchelverzeichnis Nr. 364 – mit dieser Nummer wird die konzertante Sinfonie für Violine und Viola bezeichnet, die Mozart 1779 in Wien komponierte. Gordon hörte das kammermusikalische Werk in „Poznań” (Polen) und organisierte daraufhin eine weitere Aufführung mit den bekannten Musikern Avri Levitan (Viola) und Roi Shiloah (Violine) sowie mit dem Kammerorchester des Polnischen Rundfunks. Die Reise der beiden Musiker von Berlin über „Poznań” nach Warschau und die Aufführung des gesamten Werks in Warschau bilden den Hauptteil des Films. Aus den Gesprächen der beiden Musiker auf ihrer Fahrt nach Polen wird deutlich, dass ihre Geschichte und die ihrer Eltern auf vielfältige Weise mit der deutsch-polnischen Beziehung, insbesondere aber mit der Geschichte der Juden in Polen während des Zweiten Weltkriegs verwoben ist. Premiere hat auch die Videoinstallation „Henry Rebel” (2011) im MMK, die gemeinsam mit dem jungen Schauspieler Henry Hopper, dem Sohn von Denis Hopper, entstand. Film zur Ausstellung

Der Katalog hat 234 Seiten, ist reich bebildert und erscheint im Kerber Verlag Bielefeld. Mit einem Gespräch zwischen Douglas Gordon und James Franco, Essays von Michael Fried, Caoimhín Mac Giolla Léith und Klaus Görner sowie einer Einführung von Susanne Gaensheimer.

Ausstellung

13. Oktober 2011 — 25. März 2012

MUSEUMMMK

Domstraße 10
60311 Frankfurt am Main


mmk@stadt-frankfurt.de
+49 69 212 30447