Jewyo Rhii, Installation "Walls to talk to", 2013. Bildbeschreibung: Eine Person steht auf einer Bank in einem Atelier. Im Vordergrund des Bildes stehen ein türkiser und ein hellblauer Ventilator, die einem schwarzen Objekt am rechten Bildrand zugewandt sind. Dahinter befindet sich ein großer Durchgang zu einem Hinterraum, in dem sich auch die Person befindet. In diesem steht ein großes Gebilde, das von der Person mit Plastikfolie verhüllt wird, zudem ein Holztisch, mehrere kleine Bilder sowie die bereits erwähnte Bank.
Jewyo Rhii, Installation "Walls to talk to", 2013. Bildbeschreibung: Eine Person steht auf einer Bank in einem Atelier. Im Vordergrund des Bildes stehen ein türkiser und ein hellblauer Ventilator, die einem schwarzen Objekt am rechten Bildrand zugewandt sind. Dahinter befindet sich ein großer Durchgang zu einem Hinterraum, in dem sich auch die Person befindet. In diesem steht ein großes Gebilde, das von der Person mit Plastikfolie verhüllt wird, zudem ein Holztisch, mehrere kleine Bilder sowie die bereits erwähnte Bank.

Jewyo Rhii

Walls to Talk to

Die Einzelausstellung stellt das Werk der koreanischen Künstlerin Jewyo Rhii (*1971) erstmals einer breiten Öffentlichkeit in Deutschland vor. Ihr Werk ist sowohl von dem ständigen Wandeln zwischen Asien, Amerika und Europa geprägt, als auch von ihrer poetischen und humorvollen Beobachtung des Menschen und seiner Fähigkeit, sich in seiner Umgebung einzurichten.

Rhiis Werke haben oft skulpturalen Charakter, können aber auch als Interventionen im privaten und öffentlichen Raum und in Form von Zeichnungen oder Videos in Erscheinung treten. Jewyo Rhii reagiert auf ihre Umwelt und schafft Werke, die um die Verletzlichkeit menschlicher Existenz kreisen. 

In einer mehrwöchigen Residency entwickelt Rhii im ZOLLAMTMMK eine raumgreifende Installation, die Werke aus allen Phasen ihres künstlerischen Schaffens vereint.

Kernstück der Ausstellung ist Rhiis Projekt "Night Studio", das 2009 bis 2011 in Seoul entstand und die Grenze zwischen privatem Lebensbereich und öffentlichem Raum, zwischen Kunstwerk und Gebrauchsgegenstand, zwischen Wohn- und Ausstellungsraum aufhebt. Viermal öffnete sie über den Zeitraum ihre Wohnung und lud Besucher ein, in ihre künstlerische wie persönliche Welt einzutauchen.

Für die Ausstellung im ZOLLAMTMMK rekonstruiert Rhii Teile des Apartments und macht die Erfahrung und Erinnerung an diesen Ort physisch erlebbar. Dazu zählen der "Moving Floor", den die Besucher begehen können, Kühlsysteme aus schmelzenden Eisblöcken, ein Home-Kino, das von Haushaltsventilatoren betrieben wird, und eine Serie selbstgebauter Schreibmaschinen, die nur bestimmte Texte oder Wörter generieren können. Letztere sind objekthafte Erzählmaschinen unterschiedlicher Größe und Mechanik, die mit vollem Körpereinsatz von der Künstlerin betätigt werden und mit denen sie auf physisch erlebbare Weise Geschichten erzählt.

Jewyo Rhii besitzt eine große Affinität zum Erzählerischen und dem Buch, das sie in den ersten Jahren ihres Schaffens vorwiegend als Medium ihres künstlerischen Ausdrucks verwendete. Texte und Schriftbilder durchziehen Rhiis gesamtes Werk und spielen auch in der Frankfurter Ausstellung „Walls To Talk To” eine zentrale Rolle spielen.

Jewyo Rhii studierte in Seoul, Pennsylvania und London. 2010 wurde sie mit dem international renommierten Yanghyun Kunstpreis ausgezeichnet. 

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Van Abbemuseum, Eindhoven und dem Artsonje Center, Seoul.

Ausstellung

5. Juli — 1. September 2013

ZOLLAMTMMK

Domstraße 3
60311 Frankfurt am Main


mmk@stadt-frankfurt.de
+49 69 212 30447