Zu sehen ist eine männliche Person mittleren Alters, die der betrachtenden Person ihren nackten und blutbedeckten Rücken zugewandt hat. Die Person schaut uns über ihre linke Schulter an, sodass ihr Profil sichtbar wird. Sie trägt einen schwarzen Bart und kinnlanges, schwarzes Haar. Im Hintergrund zeichnen sich schemenhaft einige wenige Bäume ab.
Zu sehen ist eine männliche Person mittleren Alters, die der betrachtenden Person ihren nackten und blutbedeckten Rücken zugewandt hat. Die Person schaut uns über ihre linke Schulter an, sodass ihr Profil sichtbar wird. Sie trägt einen schwarzen Bart und kinnlanges, schwarzes Haar. Im Hintergrund zeichnen sich schemenhaft einige wenige Bäume ab.
The Critics Company, One Can Only Hope and Wonder, 2023, Filmstill

THE CRITICS COMPANY

ONE CAN ONLY HOPE AND WONDER

„Doch die Weisen haben sich für die Zukunft entschieden. Sie werden ihre Tränen zum Malen verwenden. Sie werden verrückt werden und etwas Neues schaffen.“

—Emose in One Can Only Hope and Wonder, 2023

Im Februar 1897 eroberten, zerstörten und plünderten britische Kolonialtruppen das bis dahin fast 500 Jahre wehrhafte Königreich Benin. 3.500 bis 4.000 Kunstwerke wurden geraubt, davon gelangten circa 40 Prozent in das British Museum in London. Der Rest wurde versteigert, ein Großteil davon ging an deutsche Museen. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts forderten die Nachkommen der Oba von Benin Werke zurück. Seit Nigerias Unabhängigkeit im Jahr 1960 wurden offizielle Restitutionsforderungen an die Bundesrepublik Deutschland gestellt. Die Selbstvergewisserung durch die eigene Geschichte und Kultur galt bei der Neugründung eines unabhängigen Staates, einer eigenen Identität, als essenziell. Doch bis 2022 verweigerten deutsche Museen die Rückgabe der über 1.100 geraubten Werke. Erst 125 Jahre nach dem Raubzug gibt Deutschland einige Kunstwerke zurück.

Die Leere einer Geschichte ohne Referenzpunkte – ohne die Möglichkeit, sich mit zur Verfügung stehenden Kunstwerken auseinanderzusetzen – ist immens. An ihr kann man verrückt werden oder sich entschließen, voranzuschreiten und neue Werke zu schaffen.

Die nigerianische Künstlergruppe The Critics Company, bestehend aus Godwin Gaza Josiah, Victor Josiah, Raymond Yusuff, Richard Yusuff und Ronald Yusuff, gründete sich 2015 in Kaduna. Für ihre allererste Ausstellung hat sie eigens für das ZOLLAMTMMK eine neue Arbeit geschaffen.

Die Ausstellung wird gefördert durch:
Stiftung Stark für Gegenwartskunst

Ausstellung

31. März — 30. Juli 2023

ZOLLAMTMMK

Domstraße 3
60311 Frankfurt am Main


mmk@stadt-frankfurt.de
+49 69 212 30447