Thomas Scheibitz, Studio, 2012. Bildbeschreibung: Ein abstraktes Gemälde in kräftigen Orange- und kühlen Blautönen.
Thomas Scheibitz, Studio, 2012. Bildbeschreibung: Ein abstraktes Gemälde in kräftigen Orange- und kühlen Blautönen.

Thomas Scheibitz

One-Time Pad

Das MUSEUMMMK zeigt die erste umfassende Ausstellung des vielschichtigen Œuvres von Thomas Scheibitz (*1968 bei Dresden) in Deutschland. Der Maler beschäftigt sich darin mit dem Thema der menschlichen Figur, das erstmals Hauptmotiv einer Ausstellung dieses Künstlers ist.

Scheibitz erforscht in seinen Gemälden und Skulpturen die Grenze zwischen Figürlichkeit und Abstraktion, indem er vertraute Erscheinungen aufgreift und in einem mehrstufigen Abstraktionsprozess in eine persönliche Bildsprache übersetzt. Ausgangpunkt für seine Themen und Motive sind Vorlagen aus der Alltags- und Populärkultur wie Film, Literatur, Musik und Werbung sowie Architektur, aber auch kunsthistorische Bildvorlagen aus dem Mittelalter oder der Renaissance. Aus zahllosen, archivierten Eindrücken übersetzt Scheibitz Gesehenes in eine neue Bildsprache und gewinnt so die Formen und Strukturen seiner Gemälde und Skulpturen. Beim Thema der menschlichen Figur beschäftigt sich Scheibitz mit der Frage, wie der Maler mit den Mitteln der Abstraktion die Darstellung des Menschen aufgreifen kann. Er orientiert sich dabei nur am Rande am humanistischen Menschenbild. Dennoch bleiben Errungenschaften der neuzeitlichen Kunstgeschichte, wie aus Manierismus, Kubismus, Surrealismus, wichtige Formanregungen für seine Suche nach dem Figürlichen und fließen in eine symbolische und formenhafte Annäherung an die menschliche Figur mit ein. Der Titel der Ausstellung One-Time Pad ist einem Verfahren zur geheimen Nachrichtenübermittlung entlehnt, das als ein nicht entschlüsselbarer Code gilt. Thomas Scheibitz verweist damit auf den Kodierungsprozess in seiner künstlerischen Arbeit. In einem mehrstufigen Verfahren untersucht er in seinen Gemälden und Skulpturen die Grenze zwischen Realität und Erfindung, indem er vertraute Erscheinungen aufgreift und in seine verschlüsselte Bildsprache übersetzt. Die Ausstellung, die sich über ein gesamtes Stockwerk des MMK erstreckt, zeigt die konzeptionelle und malerische Entwicklung von Scheibitz’ Werk. Im Fokus stehen dabei Malerei, Skulptur, Zeichnung sowie Sekundärmaterial. Zur Ausstellung erscheint eine von Thomas Scheibitz konzipierte Publikation mit einem Vorwort von Susanne Gaensheimer, Texten von Beate Söntgen und Mark von Schlegell sowie einem Gespräch zwischen Thomas Scheibitz und Isabelle Graw.

Ausstellung

29. September 2012 — 13. Januar 2013

MUSEUMMMK

Domstraße 10
60311 Frankfurt am Main


mmk@stadt-frankfurt.de
+49 69 212 30447